Auf einmal hört das Herz auf zu schlagen – der plötzliche Herztod kann im Prinzip jeden treffen.
Aber nicht jeder hilft: Deutschland mit einer Helferquote von nur 33 Prozent liegt weit abgeschlagen hinter bspw. Dänemark. Dabei zählt bei Herzstillstand jede Minute – Gehirnzellen sterben bereits nach fünf Minuten ohne Sauerstoff.
Warum helfen nur so wenige bei einem akuten Herzstillstand?
Erst einmal ist da die Scheu, etwas falsch zu machen. Um Menschen vertrauter mit Erster Hilfe und dem Umgang mit Defibrillatoren zu machen, setzt beispielsweise Dänemark schon im Schulalter an: Nachdem dort bereits die Schüler regelmäßig in Sachen Wiederbelebung und Erster Hilfe unterrichtet wurden, stieg die Helferquote sprunghaft – sie lag 2015 bei ungefähr 48 Prozent. Zehn Jahre zuvor lag sie ebenso wie jetzt in Deutschland bei rund 33 Prozent. Die Anzahl der Menschen, die den Herzstillstand überlebt hatten, verdoppelte sich.
Ein weiterer Punkt, warum so wenige Leute bei einem Herzversagen gerettet werden können, ist die Unterversorgung an Defibrillatoren. Sind öffentlich zugängliche Defibrillatoren vorhanden, werden sie häufig nicht von den Anwesenden gefunden – zumindest nicht rechtzeitig. Das zeigt ein Versuch des SWR in Stuttgart: Testperson 1 findet nach knapp acht Minuten einen Defibrillator, der verplombt ist und daher nicht mitgenommen werden kann. Testperson 2 fragt sich in Geschäften durch und stellt mit Erschrecken fest, dass nicht einmal die Mitarbeiter wissen, ob es in ihrem Hause einen öffentlich zugänglichen Defibrillator gibt. Nach 30 Minuten wird sie fündig. Hier geht es zum Testbericht.
Eine Meldepflicht für Defibrillatoren gibt es nicht. In der Leitstelle sind nur wenige Defis gemeldet, das Rote Kreuz erklärt dem SWR auf Nachfrage, dass sie ein übergreifendes Verzeichnis kapazitätentechnisch nicht stemmen können.
Das ist der Punkt, an dem CiSaLi (Citizens save lives, dt. „Bürger retten Leben“) ins Spiel kommt. Momentan ist die weltweite Übersicht für öffentlich zugängliche Defibrillatoren auch die mit den meisten Einträgen. Damit im Notfall schnell ein Defi gefunden wird, sollte jeder, der auf Reisen einen sieht, diesen in der Defi-Übersicht eintragen. Das kann Leben retten.